Die Reblausplage
Die Geschichte der resistenten Weinreben, die heute nicht nur unter Branchenfachleuten, sondern auch unter aufmerksamen Verbrauchern zunehmend Aufmerksamkeit erfahren, beginnt im Jahr 1870. Über den Handelsverkehr mit Amerika wurden damals Rebläuse nach Europa eingeschleppt, die sich rasch in den europäischen Weinbergen verbreiteten und das Absterben der Reben verursachten.
Es gab viele Versuche, dieses enorme Problem zu lösen, das fast alle Weinbaugebiete auf dem europäischen Kontinent betraf: Man versuchte, die Weingärten zu fluten, die Wurzeln mit Rauch zu behandeln, aber nichts half. Schnell wurde klar, dass die amerikanische Rebe im Gegensatz zur europäischen gegenüber der Reblaus resistent war.
So begann man mit der Züchtung von Hybriden, um Sorten zu schaffen, mit denen Trauben und Wein für den Markt erzeugt werden konnten. Die ersten Ergebnisse waren eher schlecht, die Weine hatten deutliche Mängel bei Geschmack und Aroma. Deshalb versuchte man einen anderen Weg und pfropfte die europäischen Reben auf amerikanische Rebwurzeln, ein Verfahren, das bis heute praktiziert wird.
Zwischen 1920 und 1935 entdeckte man, dass diese Hybride auch unter klimatischen Aspekten sehr viel widerstandsfähiger und resistent gegen einige Pflanzenkrankheiten wie Mehltau, falscher Mehltau und Botrytis sind.