Zart, unberechenbar und facettenreich: die Königin der weißen Trauben des Trentino
Diese autochthone weiße Traubensorte ist nicht nur wegen ihres weiblichen Namens interessant, sondern auch wegen ihrer faszinierenden Geschichte und der vielen önologischen Interpretationen: Am liebsten wird sie als frischer Weißwein getrunken, gefolgt vom Süßwein Passito und dem prickelnden Spumante.
Im Etschtal, im Val di Cembra, im Vallagarina und im Valle dei Laghi blickt die Nosiola-Traube auf eine lange Tradition zurück. Sie wird bereits im Jahr 1800 in historischen Archiven erwähnt und gilt heute als die wichtigste einheimische weiße Rebsorte des Trentino.
Italienisch-Kennern ist vielleicht die Ähnlichkeit von Nosiola mit dem Wort “nocciola”, also Haselnuss, aufgefallen. Nicht ohne Grund: Ihr feiner Duft und ihr leicht nussiger Geschmack haben der Nosiola-Traube den Namen gegeben.
Die Nosiola-Rebe schlägt dort Wurzeln, wo die Umweltbedingungen ihr ein "Zuhause" bieten. Am besten gedeiht sie auf den sonnigen Hügeln von Lavis und Sorni nördlich von Trento, wo die Böden kalkhaltig und reich an Porphyrgestein sind, ideal für frische, mineralische und langlebige Weine.
Die Nosiola-Traube des Valle dei Laghi duftet sinnlich und zart. Sie gedeiht in der Sonne des nahen Gardasees und profitiert von der Kühle der Ora, dem Wind, der hier vom Nachmittag bis zum Abend weht. Die Kellereien nutzen diese klimatischen Bedingungen zum Trocknen der Trauben und stellen den Vino Santo Trentino her, einen der beliebtesten Dessertweine Italiens.