Eine wirklich böse Hexe
Vor langer langer Zeit beschloss eine alte Hexe, ihre Hütte mitten auf einer wunderschönen Wiese auf dem Monte Baldo zu bauen. Die Hexe, die gefühllos und böse war, war den Talbewohnern nicht freundlich gesinnt, weil diese einfache, zähe und glückliche Menschen waren. Deshalb stieß sie einen Fluch aus: sie flog mit ihrem Besen von einer Wiese zur nächsten und verwünschte jeden Blumenstil, jeden Grashalm, jede Blume, die von da an giftig waren.
Am nächsten Morgen fiel das Vieh der Hirten tot um, nachdem es die ersten Grashalme abgefressen hatte und in den Dörfern verschlechterte sich der Zustand der Kranken, nachdem sie den aus den Heilkräutern des Monte Baldo zubereiteten Sud getrunken hatten. So packte der Schrecken alle Herzen, die Kinder verschanzten sich in den Häusern und im Dorf war nur noch das Echo tausender Schluchzer zu hören.
Der Versuch der Einsiedler
Die armen Talbewohner baten die Einsiedler um Hilfe, Mönche, die sich dazu entschlossen hatten auf einem hohen Felsvorsprung des Monte Baldo eine Einsiedelei zu errichten und die dort nun ihre Tage verbrachten, beteten und Buße taten. Der Gründer der Einsiedelei stieß einen eigenen Bannfluch gegen die Hexe aus: „Möge dich mein Fluch ergreifen, sollte es dir erneut gelingen, die Kräuter, Blumen und Tiere des Monte Baldo zu vergiften“. So schrie der weise Einsiedler seinen Fluch, vergaß dabei allerdings die Menschen zu erwähnen.
Die Hexe nutzte diese Vergesslichkeit direkt aus, entführte einige Talbewohner und hielt sie gefangen. Männer, Frauen und Kinder verloren alle Hoffnung und niemand wagte mehr das Haus zu verlassen.