Eine Insel in den Bergen

Eine Insel in den Bergen

Ein Wochenende in Luserna, auf den Spuren der zimbrischen Traditionen

Zwei Tage auf der Alpe Cimbra, in einem der schönsten Dörfer Italiens

  • 2 Tage
  • März, April, Mai, Juni, Juli, August, September, Oktober
  • Kurzurlaub, Gastronomie und Weine erleben, Kunst und Kultur

Wusstest du, dass es im Trentino ein Dorf gibt, wo eine uralte Sprache gesprochen wird, die nur noch in wenigen Gebieten Italiens überlebt? Und dass dieses Dorf beim Wettbewerb „I Borghi più Belli d’Italia“ zu einem der schönsten mittelalterlichen Dörfer Italiens gekürt wurde? Im Bergdorf Luserna (Lusérn) auf der Alpe Cimbra wird tatsächlich noch Zimbrisch gesprochen, eine oberdeutsche Sprache, die Zuwanderer deutscher Herkunft im Mittelalter mitgebracht haben. Hier, zwischen Steinhäusern und Bergkapellen, fühlt man noch die Aura der Legenden, die die Einheimischen seit Generationen bewahren wie einen kostbaren Schatz.

Heute ist Luserna im Sommer ein idealer Ausgangsort für Wanderungen, denn vom Dorfkern aus kann man zu zahlreichen Touren starten. Und Skibegeisterte kommen im Winter dank der nahegelegenen Liftanlagen und Loipen auf ihre Kosten.

Worin sich dieses Dorf jedoch von anderen unterscheidet, sind seine einzigartigen Traditionen. Vor allem in der Abendstimmung fühlt man sich wie auf einer Insel in den Bergen, weit entfernt von allem. Und gleich außerhalb des Ortskerns, wo der Wald beginnt, hat man den Eindruck, alte Legenden würden zum Leben erwachen und zwischen den Bäumen jeden Moment das gewitzte Gesichtchen der Tüsele Marüsele auftauchen ... Nun ja, diese Geschichte lässt man sich am besten von den Einheimischen erzählen, vielleicht bei einer herzhaften Kartoffelpolenta, die hier eiopatàtana pult heißt.

Komm mit auf einen zweitägige Entdeckungstrip in und um Luserna!

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1. Tag, Vormittag: Wanderung auf dem Sentiero Cimbro dell’Immaginario

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Luserna liegt etwa eineinhalb Autostunden von Trento entfernt am südlichen Rand einer ausgedehnten Alm, die die Gebiete von Folgaria und Lavarone umfasst und sich bis zum Vezzena-Pass hinzieht. Sobald man hier oben ankommt, sollte man sich erst einmal fünf Minuten Zeit nehmen, um tief durchzuatmen und die Aussicht auf das Valle dell‘Astico zu genießen!

 

Und dann geht’s auch schon los mit der ersten Wanderung. Ein Spaziergang, bei dem vor allem Kinder gerne mitlaufen. Der Sentiero Cimbro dell'Immaginario ist ein wunderschöner Rundweg durch die Wälder und Wiesen bei Luserna, eine Art Märchenpfad, der sich an Legenden und Figuren aus der Vorstellungswelt der zimbrischen Kultur inspiriert, wie Frau Pertega und Tüsele Marüsele. Die etwa 7 km lange Strecke mit einem geringen Höhenunterschied kann man bequem in ungefähr zwei Stunden zurücklegen.

Wenn man schon einmal hier ist, sollte man einen Abstecher zum Werk Lusérn machen. Es handelt sich um eine der imposantesten Befestigungsanlagen der österreichisch-ungarischen Monarchie, Schauplatz des Ersten Weltkriegs an der Trentiner Front. Das Werk wurde 1915 stark bombardiert und wird nun einer umfassenden Renovierung unterzogen.

P.S.: Im Sommer finden zu festgelegten Zeiten Führungen durch das Innere der Anlage statt.

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1. Tag, Nachmittag: Die Kultur der Zimbern

Haus von Prükk | © Haus von Prükk
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Haus von Prükk | © Haus von Prükk

Nachdem man die Bekanntschaft einiger sonderbarer Gestalten aus den zimbrischen Legenden gemacht hat, kann man im Haus von Prükk im Ortskern von Luserna noch mehr über die Traditionen und die Kultur des Dorfs erfahren.

Das typische zimbrische Bauernhaus aus dem 19. Jahrhundert wurde renoviert und in ein Museumshaus umgewandelt. Bei einem Rundgang durch die Räume und Stockwerke, die die Einrichtung, Geräte und Kleidung von früher enthalten, gewinnt man einen Eindruck davon, wie eine zimbrische Familie damals gelebt hat.

Und da man nach dieser kleinen Reise in die Vergangenheit eine Stärkung verdient hat, kann man im Restaurant Bar Ferdy einkehren, um sich eine Kleinigkeit mit Aperitif oder ein traditionelles Abendessen schmecken zu lassen.

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1. Tag, Abend: Ein romantisches Abendessen

Lusernarhof
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Wer sich ein besonderes, romantisches Abendessen nicht entgehen lassen möchte, dem sei das Restaurant Lusernarhof empfohlen. Das familiengeführte, typisch Trentiner Gasthaus befindet sich in einer Gebäudegruppe aus drei renovierten zimbrischen Häusern und verwöhnt mit einer einzigartigen Gourmetküche der Berge, raffinierte Kreationen mit Zutaten aus der kulinarischen Tradition des Trentino.

In dem gemütlich gestalteten Lokal mit schöner Aussicht über das Tal werden Gerichte serviert, die Erzeugnisse und Spezialitäten aus der Region meist neu interpretieren: Vezzena-Käse, Almbutter, Steinpilze aus Luserna, Trentiner Speck, Kartoffel-Tortèl, frisches Gemüse aus dem Val di Gresta und Seesaiblinge. Auch die Kulinarik ist Teil der Kultur des Trentino, gemütlich zu genießen – bei Tisch!

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2. Tag, Vormittag: Wandern … auf den Spuren des Bären

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Nach einem leckeren, ausgiebigen Frühstück startet man zur nächsten Wanderung, die zwar etwas anspruchsvoller, aber dennoch für jedermann geeignet ist.

Der empfohlene Weg hat einen spannenden Namen: „Sulle tracce dell’orso“, wobei man den „Spuren des Bären“ mehr im übertragenen Sinn folgt, denn eigentlich ist das große Säugetier auf der Alpe Cimbra kurz vor dem Ersten Weltkrieg ausgestorben. Da der Bär aber in zahlreichen Volkserzählungen und Legenden weiterlebt, ist ihm diese ca. 10 km lange Route gewidmet, die vom Zentrum von Luserna aus als Rundweg durch Wälder und über Wiesen und Weiden führt.

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1. Tag, Nachmittag: Der Lavarone-See

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Nachdem man auf diesem Kurztrip eine Fülle an Natur, Traditionen, Legenden und kulinarischen Spezialitäten der Berge erlebt hat, ist es Zeit, Luserna auf Wiedersehen zu sagen.

Auf dem Rückweg lohnt sich ein Zwischenstopp am Lago di Lavarone, für ein Picknick, ein Mittagessen im Freien oder ein erfrischendes Bad. Oder einfach nur, um den Blick auf diesen Alpensee zu genießen, der unter anderem als Rückzugs- und Meditationsort von Sigmund Freud bekannt ist.

Der Badesee wurde aufgrund seiner Wasserqualität mit der Blauen Flagge ausgezeichnet. An den beiden Stränden kann man sich sonnen, baden, und Tretboote oder Ruderboote leihen.

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