Presepi Contro…
Zeitweilige Ausstellung in der „Campana dei Caduti“
Die Ausstellung ist eine Reflexion über die Dramen, die das kollektive Empfinden beeinflussen, die Synthese eines Jahres und seiner Ereignisse, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu vergessen, aus ihnen zu lernen und sie zu schätzen.
Historisch gesehen sind Künstler, insbesondere bildende Künstler (und gewiss nicht andere hoch angesehene Mitglieder der Zivilgesellschaft wie Philosophen, Priester oder Politiker) nicht nur die wahrhaftigsten und tiefgründigsten Vertreter der Zivilgesellschaft, in der sie gelebt und gearbeitet haben, sondern insbesondere die Interpreten der Ängste, Hoffnungen und kulturellen Instanzen, die von diesen Gesellschaften am meisten empfunden werden.
In dieser Tradition steht Muky mit seinen „Krippen gegen…“. Seit mehr als 20 Jahren reflektiert Muky fast jedes Jahr um den Oktober/November herum die Dramen, die unser kollektives Empfinden am stärksten beeinflusst haben, und extrapoliert daraus ein Thema. Die Zusammenfassung von zwölf Monaten der Trauer und des Unglücks. Die ‘Hülle’ eines ganzen Jahres. Um nicht zu vergessen. Im Gegenteil: um sich genau zu erinnern, um die Fehler der Vergangenheit zu würdigen, um zu reflektieren, ohne etwas auszuschließen, und um gemeinsam zu wachsen.
Künstler sind keine Politiker: Sie bieten keine Rezepte an, sie organisieren keine Aktionen. Sie signalisieren, sie prangern an. Sie signalisieren, sie prangern an, damit durch das Handeln aller der Aufbau einer besseren Welt Gestalt annimmt. Aber in der Zwischenzeit fangen sie an.
Muky hat diese Rede am Ende des Jahres gehalten, weil dies die Synthese, die Schlussfolgerung ist und weil es Weihnachten gibt, den symbolischen Moment, in dem die Wiedergeburt des Gottmenschen auch für diejenigen, die nicht glauben, zu einer Metapher für Hoffnung und Engagement wird.
Geboren in Trient, lebte sie in Bozen, Rom und Innsbruck. 50 Jahre lang arbeitete Muky, geboren als Wanda Berasi, in Faenza (RA). Als Dichterin und Kulturförderin ist sie vor allem eine sehr aktive Keramikerin mit Hunderten von Ausstellungen und Dutzenden von renommierten Preisen in Italien und im Ausland. Als Vertreterin des Informellen ist sie seit Jahren von der Schaffung von Multimaterial-Installationen angezogen, in denen das keramische Element immer eine zentrale Rolle spielt.